Historisches
Die ruhige und idyllische Lage direkt an der Havel und zwischen den Städten Brandenburg an der Havel und Rathenow hat schon vielfältige Eigentümer der Villa Fohrde angezogen:
Erbaut wurde sie in den 1890er Jahren vom Ziegeleibetreiber Naumann, der Fehlbrände von Ziegeln zum Aufschütten des Geländes genutzt hatte, welche sich noch immer unter der Rasenfläche auffinden lassen. Der Fabrikbesitzer Carl Reichstein, Gründer der Brandenburger Brennaborwerke erwarb die Villa neben weiterem Besitz im Jahre 1903 von Naumann. Reichstein und seine Familie nutzten die Villa Reichstein als Sommersitz.
1942 wurde die Villa vom Rüstungsunternehmer Hans Eltze aufgekauft, viele Details sind dazu nicht bekannt. Eltze wurde 1949 nach Kriegsende enteignet und das Anwesen "auf das Volk übertragen".
Ab August 1950 wurde die Villa Fohrde als August-Bebel-Schule für die Schüler:innen der 1. bis 4. Klasse aus den Dörfern Fohrde und Tieckow genutzt und nach dem Umzug der Schule in den Nachbarort Pritzerbe ab 1992 komplett unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer und in weiten Teilen nachhaltiger Gesichtspunkte saniert. Im Jahr 2010 folgte die Errichtung von Neubauten mit ökologischen Baustoffen (Seminar- und Übernachtungshaus).
Der Verein Villa Fohrde Bildungs- und Kulturhaus e.V. gründete sich 1991 und betreibt die anerkannte Heimbildungsstätte auf dem Gelände, das von der Stadt Havelsee dem Verein mittels Erbbaupachtvertrag überlassen wurde.